Cannabissucht ist ein ernstzunehmendes und immer relevanter werdendes Thema. Während derzeit große Aufklärungskampagnen zur Prävention von Alkohol- und Nikotinsucht gefahren werden, wird dem Thema Cannabissucht im Vergleich sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Immerhin liegt der Anteil cannabis-bezogener Hauptdiagnosen in der ambulanten Suchtbehandlung bei 19,4 %.
Im Folgenden erfährst du, was eine Cannabisabhängigkeit ist und welche Symptome sie kennzeichnen, nach welchen Kriterien eine Cannabissucht diagnostiziert wird, wie ein Cannabisentzug abläuft und welche Rolle CBD-Produkte dabei spielen.
Definition: Das ist eine Cannabissucht
Von einer Cannabisabhängigkeit spricht man, wenn der Drang zum Konsum so hoch ist, dass er trotz auftretender Schäden und Folgen trotzdem praktiziert wird. Anders als bei einer Alkoholsucht definiert sich die Cannabissucht durch eine stark psychische Abhängigkeit, die es Süchtigen erschwert, die Cannabissucht loszuwerden.
Ununterbrochenes Verlangen nach dem Konsum von Cannabis, Kontrollverlust über den Cannabiskonsum sowie ein ständiger Fokus der Gedanken auf das Rauschgift entsprechen unkontrolliertem Suchtverhalten.
Reflektierter Konsum zum einen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis zum anderen können helfen, eine Cannabissucht zu vermeiden. Die beste Methode gegen eine Cannabissucht ist es, Cannabis gar nicht erst zu konsumieren. Sobald es allerdings zu einer psychischen Abhängigkeit gekommen ist, muss alles Nötige unternommen werden, um eine erfolgreiche Therapie einzuleiten und einen Rückfall zu vermeiden.
Symptome einer Cannabissucht erkennen
Kopfschmerzen, Herzrasen, Veränderungen des Blutdrucks, ein reduziertes Hungergefühl, Schlafstörungen, Panikattacken, Störung der Feinmotorik, Depressionen und Beeinträchtigungen kognitiver Fähigkeiten sind typische Symptome für eine Abhängigkeit von Cannabis.
Auch wenn nur eine Minderheit der Cannabis-Konsumenten eine Abhängigkeit entwickelt, sollte der Cannabiskonsum keineswegs verharmlost werden. Meistens wird Cannabis aufgrund seiner euphorisierenden, entspannenden und schlafanstoßenden Wirkung konsumiert, doch können die zuvor erwähnten unerwünschte Nebeneffekte auftreten.
Depression und Schwitzen: Anzeichen einer psychischen sowie einer körperlichen Abhängigkeit
Vor allem akute Psychosen, ausgelöst durch den Cannabiskonsum, werden vom allgemeinen Notdienst vermerkt und ambulant behandelt. Schätzungsweise 240.000 Personen sind in Deutschland an einer Cannabis-Abhängigkeit erkrankt. Die Cannabissucht ist in der ICD-10 (Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) aufgeführt und als ernste Erkrankung durch ein Abhängigkeitssyndrom definiert.
Anzeichen für eine Cannabis-Abhängigkeit sind außerdem das hohe Verlangen nach der Droge, der kontinuierliche Konsum trotz bereits eventuell aufgetretener Panikattacken oder Übelkeit, ein zunehmender Interessenverlust an Aktivitäten sowie auftretende Entzugserscheinungen (ausgelöst durch Reduktion der Konsummenge oder zu großen Abständen zwischen dem Konsum der Droge).
Betroffene einer Cannabis-Abhängigkeit leiden somit häufig an Nervosität, Schwitzen, Panikattacken, Depressionen und Cannabis induzierter Psychosen, die mit körperlichen Beschwerden korrelieren.
Diagnose und Behandlung: THC Sucht beenden
Der Arzt/die Ärztin, eine Suchtpräventionsstelle oder eine entsprechende Ambulanz leiten, nachdem eine Cannabis-Abhängigkeit diagnostiziert wurde, die nächsten Schritte zur Behandlung der Krankheit ein.
Ziel nach der Diagnose ist es immer, den Kontrollverlust des Patienten bei Cannabiskonsum zu verhindern, aus der Sucht resultierende Zwänge zu brechen und im Allgemeinen ein Leben ohne Sucht zu ermöglichen. Das dafür am besten geeignete Mittel ist der Cannabis-Entzug.
Ablauf eines Cannabis-Entzugs in der Klinik: Vier Phasen
Nachdem eine Cannabisabhängigkeit diagnostiziert wurde und der Patient einer Therapie zugestimmt hat, beginnt, je nach Grad und Schwere der Erkrankung, der Cannabis Entzug entweder stationär oder ambulant. Die Dauer eines Cannabis-Entzugs hängt von diversen Faktoren ab.
Liegt ein Mehrfachkonsum rauscherzeugender Substanzen vor, z.B. mit Alkohol oder anderen Drogen, dauert der Cannabis-Entzug länger als bei einer einseitigen Suchttherapie. In der Regel dauert ein Cannabis-Entzug zwischen 2 Wochen (nach dieser Zeit bilden sich die körperlichen Beschwerden durch den Entzug zurück) und 6 Wochen, in manchen Fällen aufgrund psychischer Langzeitfolgen um einiges länger.
Der körperliche Entzug kann mitunter sehr unangenehm sein: Schwitzen, Müdigkeit, Durchfall, Übelkeit und Depressionen treten als Entzugserscheinungen von Cannabis auf und sind vereinbar mit den Symptomen einer klassischen Cannabisvergiftung.
Für sog. “Dauerkiffer” ist ein Entzug besonders anstrengend, da sie das Rauschgift fest in ihren Alltag integriert haben und meistens auf psychologische Hilfe angewiesen sind. Ein Cannabis-Entzug durchläuft vier Phasen, die wir im Folgenden zusammengefasst haben.
Phase 1: Überzeugung – durch sich selbst oder Angehörige
Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Um einen Cannabis-Entzug erfolgreich einzuleiten, muss zuerst die Bereitschaft des Süchtigen zur Veränderung gegeben sein. Für einen Cannabis-Entzug braucht es einiges an Motivation und Entschlossenheit. Zwar wird auch Motivationsförderung durch Ärzte und Suchtberatungsstellen vorgenommen, doch liegt es letzten Endes immer am Betroffenen selbst, sich im Rahmen einer Therapie behandeln zu lassen.
Je nach Schweregrad der Sucht muss der Cannabis-Süchtige die Bereitschaft zeigen, den Cannabis-Entzug ambulant oder stationär in einer Klinik auf längere Dauer durchzuführen. Sind diese Weichen erstmal gestellt, wird der Patient zudem mit Cannabis-Entzugserscheinungen konfrontiert werden, die zwischen Kopfschmerzen, Depressionen oder Aggressivität wechseln. Es ist also unabdingbar, dass der Cannabis-Entzug aus voller Überzeugung angegangen wird.
Phase 2: Entgiftung – Symptome wie Schwitzen oder Schlaflosigkeit
Die ersten Wochen des Cannabis-Entzugs sind entscheidend für den Erfolg der Therapie. Bereits nach zwei Wochen sind die meisten körperlichen Entzugserscheinungen abgeklungen und auftretende Symptome durch den Cannabis-Entzug wie Fieber, Frieren oder Gewichtsverlust stellen sich ein.
Das Immunsystem kann sich langsam wieder erholen und auch das körperliche Wohlbefinden des Betroffenen bessert sich merklich. Ist die Phase der körperlichen Entwöhnung erreicht und sämtliches THC aus den Blutbahnen ausgeschieden, folgt die Phase der psychischen Entwöhnung.
Ein Cannabis-Entzug nach jahrelangem Konsum ist besonders anstrengend für die Psyche und macht sich durch innere Unruhe, Benommenheit, psychotische Episoden und Schlafstörungen bemerkbar. Langzeitabhängige können im Zuge der Therapie medikamentös behandelt werden, falls die psychischen Nebenwirkungen überhandnehmen. Neuroleptika werden bei besonders schweren Fällen eingesetzt, um psychische Nebenwirkungen bei einem Cannabis-Entzug zu mildern.
Phase 3: Entwöhnung – CBD bei Sucht
Essenziell bei der Entwöhnung von Cannabis ist die Entwicklung von Problemlösestrategien und Maßnahmen, welche neue Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufzeigen und einen Rückfall in altbekannte Muster verhindern. Die Phase der Entwöhnung fokussiert sich maßgeblich auf die Festigung der Abstinenz.
Im Rahmen einer Suchttherapie oder durch hausärztliche Betreuung erhalten Cannabis-Süchtige Mechanismen für die Rückfallprophylaxe und lernen ihren Alltag ohne den Konsum von Cannabis attraktiv zu gestalten. Hier kommt CBD (Cannabidiol) eine besondere Rolle zu. Oftmals nutzen Cannabis-Süchtige CBD bei einem Cannabis-Entzug zur Entwöhnung und berichten von positiven Effekten.
Ein Cannabis-Entzug kann nach 2 bis 3 Monaten erfolgreich abgeschlossen sein und die letzte Phase, ein Leben ohne Cannabis, eingeleitet werden.
Phase 4: Rehabilitation
Damit ein Cannabis-Entzug ohne Rückfall abgeschlossen werden kann, bedarf es einer intensiven Nachsorge. Letztere besteht vor allem aus dem stetigen Bewusstmachen der Vorteile eines Cannabis-Entzugs.
Die allgemeine Fitness und Gesundheit werden durch einen Cannabis-Entzug gefördert, die Psyche kann sich erholen und die Konzentrationsfähigkeit sowie die generelle kognitive Auffassungsgabe nimmt zu.
Ein THC-Entzug bringt enorme Vorteile mit sich, weshalb wir von vaay eine Cannabis-Entwöhnung umfassend unterstützen. Bei der Cannabis-Entwöhnung Tagebuch zu schreiben kann in der Rehabilitationsphase ebenfalls hilfreich sein. Eine Cannabis-Entwöhnung durch CBD kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden.
FAQs:
Was tun bei Cannabissucht?
Der erste Schritt bei einer Cannabisabhängigkeit ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ärzte, Suchtberatungsstellen oder spezialisierte Ambulanzen können eine Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Die Behandlung kann ambulant oder stationär erfolgen und umfasst häufig sowohl eine körperliche Entgiftung als auch eine psychologische Betreuung.
Begleitende Therapien wie Verhaltenstherapie können helfen, Rückfälle zu vermeiden. In einigen Fällen wird auch der Einsatz von CBD zur Unterstützung diskutiert. Es ist wichtig, den Weg aus der Abhängigkeit aktiv anzugehen und die Unterstützung von Fachleuten und dem sozialen Umfeld zu suchen.
Wie erkenne ich eine Cannabissucht?
Eine Cannabissucht kann sowohl psychische als auch körperliche Symptome aufweisen. Psychisch äußert sich die Abhängigkeit häufig in einem starken Verlangen nach Cannabis, einem Kontrollverlust über die Menge und Häufigkeit des Konsums und einem zunehmenden Interessenverlust an anderen Aktivitäten. Die Gedanken an die Beschaffung und den Konsum von Cannabis sind oft allgegenwärtig.
Körperliche Symptome können Entzugserscheinungen sein, die auftreten, wenn der Konsum reduziert oder beendet wird. Dazu gehören Nervosität, Schwitzen, Schlafstörungen und in einigen Fällen sogar Übelkeit und Kreislaufprobleme.
Welche Auswirkungen kann Cannabis-Konsum haben?
Je nach Schwere und Intensität des Konsums kann eine Cannabisabhängigkeit entstehen, die nur durch professionelle Hilfe behandelt werden kann.
Wie lange dauert ein Cannabis-Entzug?
In der Regel dauert ein Cannabis-Entzug zwischen 2 Wochen und 6 Wochen, in manchen Fällen aufgrund psychischer Langzeitfolgen um einiges länger.