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Was ist dran am Hype um HHC?

Was ist dran am Hype um HHC?

Die Cannabinoide THC und CBD sind wohl den meisten ein Begriff. Immer öfter tauchen in der öffentlichen Wahrnehmung aber auch andere Cannabinoide auf; CBG oder CBN etwa. Frisch mit von der Partie ist HHC, das gerade als vermeintliche Alternative zu THC für Aufsehen sorgt. Du siehst zwischen all den Cannabinoiden den Wald vor Bäumen nicht mehr? Bei uns erfährst du alles, was du zum Cannabinoid HHC wissen musst.

Was ist HHC und wie wird es hergestellt?

Durch den Hype mag es so wirken, als wäre HHC – mit seinem vollen Namen: Hexahydrocannabinol – quasi aus dem Nichts aufgetaucht. Tatsächlich kommt HHC natürlich in der Cannabispflanze vor, ist dort aber nur als Spur, also zu einem sehr geringen Anteil, vertreten.

Erstmals im Labor hergestellt wurde HHC 1944 von dem amerikanischen Chemiker Roger Adams. Dies tat er mittels der sogenannten Hydrierung, bei der er THC mit Wasserstoffmolekülen versetzte. Eine ähnliche Technik wird übrigens angewandt, um bei der Herstellung von Margarine Pflanzenöle auszuhärten.

HHC gilt als teilsynthetisches Cannabinoid, da es durch synthetische Verfahren im Labor aus anderen Cannabinoiden gewonnen wird.

Wie wirkt HHC?

Rund um HHC herrscht zurzeit viel Unklarheit: Weder zur unmittelbaren noch zur langfristigen Auswirkung noch zu den Risiken von HHC gibt es wirklich gesicherte Erkenntnisse. Die vorliegenden Forschungen beschränken sich auf zwei Tierstudien, wobei eine aus den 1970er-Jahren und eine aus den 2000er-Jahren stammt.

So bescheinigt eine Tierstudie von 2007 dem Cannabinoid eine potenziell schlaffördernde Wirkung, während eine Untersuchung an Ratten von 1977 eine schmerzstillende Wirkung von HHC nahelegt.

Insgesamt steht die Wissenslage rund um HHC im Kontrast zu jener zur Cannabispflanze, wo es seit Tausenden von Jahren Erfahrungswerte gibt und immerhin einige Jahrzehnte an Forschung vorliegen.

Die Risiken und Gefahren von HHC

Da Untersuchungen und nennenswerte Erfahrungswerte zu HHC fehlen, sind die Risiken der Anwendung unklar. Man weiß zum Beispiel schlichtweg nicht, wie HHC sich bei Personen auswirken könnte, die eine Veranlagung zu Psychosen haben.

Dazu kommt, dass bei der Hydrierung von THC zur Herstellung von HHC neben Wasserstoff häufig auch Metallkatalysatoren wie Nickel oder Palladium eingesetzt werden. Es ist ungewiss, ob dabei Spuren von Schwermetallen zurückbleiben und sich dann gesundheitsschädlich auswirken könnten.

Mögliche Eigenschaften des HHC-Cannabinoids 

Wie bereits erwähnt, lassen sich über HHC bisher lediglich Mutmaßungen treffen. So beschreiben Anwender:innen den Effekt von HHC als ähnlich, aber schwächer als den von THC.

HHC könnte eine längere Haltbarkeit als THC haben und damit widerstandsfähiger gegen Hitze und UV-Strahlung sein.

Kann man HHC kaufen?

Egal ob man ein HHC Vape kaufen oder ein HHC Liquid erwerben möchte – HHC kaufen kann man derzeit recht problemlos. Online, auf Hanfmessen oder in Headshops, also Geschäften für Cannabiszubehör, ist es in verschiedensten Formen verfügbar. Da man bis jetzt aber nur sehr wenig über HHC und mögliche Risiken weiß, raten wir vom Konsum ab.

Abseits der insgesamt dünnen Informationslage gilt es als kritisch zu betrachten, dass HHC momentan schon ab 18 Jahren erhältlich ist. Fällt die HHC Wirkung wirklich ähnlich aus wie die von THC, sollte HHC – selbst bei besserem Forschungsstand – in keinem Fall konsumiert werden, bevor die Entwicklung des Gehirns abgeschlossen ist, also nicht vor Mitte 20.

Ist HHC in Deutschland legal?

HHC ist das erste halbsynthetische Cannabinoid, das in der EU gemeldet wurde und damit ein Sonderfall. Seit Oktober 2022 überwacht die EU es in ihrem Frühwarnsystem als neuen psychoaktiven Stoff.

Über die Frage, ob derzeit HHC legal ist, herrscht Unklarheit. Zwar sind synthetische Cannabinoide laut dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) von 2016 in Deutschland verboten – der Status von HHC als teilsynthetisches Cannabinoid führt aber zu Unwägbarkeiten.

Der HHC-Hype: Was man bis heute weiß

  • Das HHC-Cannabinoid gilt als teilsynthetisch, da es im Labor aus anderen, natürlich vorkommenden Cannabinoiden hergestellt werden muss.
  • Weder über kurzfristige noch über langfristige Effekte von HHC sowie mögliche Risiken gibt es ausreichend Erfahrungswerte oder Forschungen.
  • Der rechtliche Status von HHC ist strittig. Obwohl man derzeit in Deutschland HHC kaufen kann, ist der Konsum aus heutiger Sicht nicht ratsam.

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