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Cannabisblüten – mehr zu Sorten, Dosierung etc.

VAAY Blog Cannabisblüten Sorten, Dosierung etc.

Cannabis ist eine Pflanze mit männlichen und weiblichen Cannabisblüten, welche entweder beide an einer Pflanze oder auch an einzelnen Pflanzen getrennt voneinander vorkommen können. Die meisten Pflanzenzüchter wollen lieber weibliche Pflanzen ohne die männlichen Blüten, denn die männlichen Pflanzen haben zu wenig Wirkstoffe für einen spürbaren Effekt. Die männlichen Cannabisblüten sind also weniger für den medizinischen Gebrauch geeignet. Stattdessen werden die männlichen Pflanzenfasern gerne zur Herstellung von Textilien verwendet. Die weiblichen Cannabisblüten hingegen haben eine höhere Konzentration an Wirkstoffen und deshalb ist es üblich, sie für medizinische Mittel anzubauen und zu verwenden.

Inhaltsstoffe von Cannabisblüten

In Cannabisblüten befinden sich verschiedene Inhaltsstoffe, von denen angenommen wird, dass sie zusammen ihre Wirkungen gegenseitig durch den sogenannten Entourage-Effekt verstärken. Die bekanntesten aller Inhaltsstoffe der Pflanze sind wohl die Cannabinoide CBD und THC. 

THC

Tetrahydrocannabinol (THC) ist der Wirkstoff, der aus Cannabis ein Rauschmittel macht. Es bindet nämlich an den Cannabinoidrezeptor CB1, der die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflusst. Das THC wirkt also wahrnehmungsverändernd und psychoaktiv, indem es zum Beispiel die Schmerzempfindung hemmt und euphorisch macht. Bei mehr als 0,2 % THC-Gehalt sind Cannabis-Produkte in Deutschland lediglich in bestimmten Fällen im medizinischen Bereich zulässig, da diese dann unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.

CBD

Im Gegensatz dazu sind Produkte mit Cannabidiol (CBD) als solche legal und können ohne Rezept erworben werden, solange sie nicht mit mehr als 0,2 % THC enthalten. Der Wirkstoff ist wesentlich sanfter als eine hohe THC-Dosis und deswegen als rauschlose Alternative beliebt. CBD soll hauptsächlich gegen Schmerzen und Verspannungen helfen können. 

Andere Cannabinoide und Terpene

Es gibt aber in der Cannabispflanze noch mehr als hundert andere Cannabinoide und Wirkstoffe, zum Beispiel die Terpene. Das sind flüchtige pflanzliche Stoffe, die den typischen Duft einer Pflanze erzeugen. Sie sind auch wichtiger Bestandteil ätherischer Öle. Es wird davon ausgegangen, dass sie wie Cannabinoide unsere Wahrnehmung beeinflussen. Da wäre zum Beispiel Caryophyllen, dem nachgesagt wird, Schmerz und Angst zu lindern oder Limonen, das gegen Stress und als Stimmungsaufheller helfen soll. Der Cannabispflanze selbst helfen Terpene bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung, denn ihr Duft schlägt Schädlinge in die Flucht.



THC, CBD und Co. in Cannabisblüten – wie steht es um die Wirkung?

Damit die Inhaltsstoffe tatsächlich wirken, müssen die Cannabinoide noch aktiviert werden. Bei dieser sogenannten Decarboxylierung werden die Cannabisblüten für ca. 45 bis 50 Minuten auf über 100 °C erhitzt. Heißer als 120 °C sollte das Cannabis nicht erhitzt werden, weil sonst einige der wertvollen Terpene zerfallen. Das Erhitzen geschieht meist erst beim Konsum durch den Patienten, etwa beim Dampfen von Cannabisblüten, es kann aber auch bereits während der Herstellung der Arzneimittel erfolgen. Bei der Decarboxylierung wird das THC erst aktiviert, denn vor dem Erhitzen handelt es sich dabei lediglich um die Vorstufe von THC, nämlich THCA, das noch keine psychoaktive Wirkung hat.

Wie stark die Wirkung der Cannabisblüten tatsächlich ist, hängt auch davon ab, wie sie konsumiert werden, zum Beispiel hält die Wirkung beim Essen viel länger an als beim Inhalieren. Dafür wirkt das THC über die Magenschleimhaut nicht so schnell und intensiv wie über die Lunge.

Dosierung 

Bei der Dosierung von Cannabisblüten sollten Patienten vorsichtig sein und genau den Anweisungen ihres Arztes oder der Packungsbeilage folgen, denn jede Cannabissorte ist unterschiedlich potent. Und auch die Art der Einnahme ist, wie oben erwähnt, entscheidend für Stärke und Dauer der Wirkung. Um die Dosierung zu erleichtern, fermentieren und zerkleinern manche Patienten die Cannabisblüten. Manche Anwender mahlen oder sieben die Blüten sogar. So kann genauer dosiert werden, was besonders bei der oralen Einnahme wichtig ist, denn die Wirkung über die Magenschleimhaut braucht zwar länger, ist aber viel stärker. 

Verschiedene Sorten von Cannabisblüten

Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Sorten von medizinischen Cannabisblüten, sie lassen sich aber grob in drei Pflanzenarten unterteilen.

Sativa-Pflanzen

Da wären zum einen die Sativa-Pflanzen, die einen recht hohen THC- und geringen CBD-Gehalt haben. Sie wirken anregend und steigern die Konzentration der Konsumenten.

Indica-Pflanzen

Im Gegensatz dazu haben Indica-Pflanzen einen höheren CBD- als THC-Gehalt. Indica wirkt entspannend sowie entzündungshemmend und wird außerdem gegen Angst angewandt. 

Hybrid-Pflanzenzüchtungen

Hybrid-Pflanzen sind spezielle Züchtungen, die die gewünschten Eigenschaften der Sativa- und Indica-Pflanzen vereinen. Zum Beispiel gibt es Hybrid-Züchtungen, die die euphorisierende Wirkung von Sativa haben und gleichzeitig so pflegeleicht wie Indica sind.

Cannabisblüten auf Rezept

Seit 2017 sind Cannabisblüten in Deutschland als medizinisches Produkt zugelassen und können auf Rezept in der Apotheke erworben werden. Allerdings übernehmen Krankenkassen nicht immer die Kosten für die Cannabisblüten auf Rezept. Manchmal muss der Patient also die Blüten selbst kaufen.

FAQ

Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Cannabisblüten.

Wem werden medizinische Cannabisblüten verschrieben?

Cannabis hat sich besonders als effektives Mittel gegen chronische Schmerzen sowie als entkrampfend bei Epilepsiepatienten gezeigt. Auch bei Krebspatienten wird Cannabis während der Chemotherapie gegen Schmerzen und Schwindel angewandt.

Was sind Cannabisblüten?

Cannabisblüten für den medizinischen Konsum sind meist die weiblichen Blüten der Cannabispflanze. Sie werden getrocknet und vor oder während des Konsums erhitzt, sodass die enthaltenen Inhaltsstoffe ihre Wirkung entfalten können.

Was ist die Decarboxylierung?

Das THC in der Cannabisblüte ist vor der Decarboxylierung noch als THCA, also als nicht psychoaktive Vorstufe von THC, vorhanden. Deswegen spricht man auch vom “Aktivieren” der Wirkstoffe beim Decarboxylieren. Das passiert durch das Erhitzen der Cannabisblüten. Allerdings sollten die Blüten nicht zu lange oder zu stark erhitzt werden.

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