Cannabis Sucht ist ein ernstzunehmendes und immer relevanter werdendes Thema. Während derzeit große Aufklärungskampagnen zur Prävention von Alkohol- und Nikotinsucht gefahren werden, wird dem Thema Cannabis Sucht im Vergleich sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Immerhin liegt der Anteil cannabisbezogener Hauptdiagnosen in der ambulanten Suchtbehandlung bei 19,4 %. Hinzu kommt die Tatsache, dass im Jahr 2019 fast jeder Zweite der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Cannabis konsumiert hat. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 lag der Anteil Cannabis konsumierender junger Erwachsener bei 11,6 %. Die Tendenz für die nächsten 10 Jahre steigt – von der Dunkelziffer ganz zu schweigen – und wirft demnach wichtige Fragen auf: Ab wann kann man von einer Cannabis Sucht sprechen? Wie beugt man am besten einer Cannabis Sucht vor? Und wie schaut die Behandlung einer Cannabis Sucht aus?
Von einer Cannabisabhängigkeit spricht man, wenn der Drang zum Konsum so hoch ist, dass er trotz auftretender Schäden und Folgen trotzdem praktiziert wird. Anders als bei einer Alkoholsucht definiert sich die Cannabis Sucht durch eine stark psychische Abhängigkeit, die es Süchtigen erschwert, die Cannabis Sucht loszuwerden. Ununterbrochenes Verlangen nach dem Konsum von Cannabis, Kontrollverlust über den Cannabiskonsum sowie ein ständiger Fokus der Gedanken auf das Rauschgift entsprechen unkontrolliertem Suchtverhalten. Reflektierter Konsum zum einen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis zum anderen können helfen, eine Cannabis Sucht zu vermeiden. Die beste Methode gegen eine Cannabis Sucht ist es, Cannabis gar nicht erst zu konsumieren. Sobald es allerdings zu einer psychischen Abhängigkeit gekommen ist, muss alles Nötige unternommen werden, um eine erfolgreiche Therapie einzuleiten und einen Rückfall zu vermeiden. Im Folgenden erfährst du, welche Symptome für eine Cannabisabhängigkeit sprechen, nach welchen Kriterien eine Cannabis Sucht diagnostiziert wird, wie ein Cannabis-Entzug abläuft und welche Rolle CBD-Produkten innerhalb der Thematik einnehmen.
Symptome einer Cannabisabhängigkeit
Auch wenn nur eine Minderheit der Cannabis Konsumenten eine Abhängigkeit entwickelt, sollte der Cannabis Konsum keineswegs verharmlost werden. Meistens wird Cannabis aufgrund seiner euphorisierenden, entspannenden und schlafanstoßenden Wirkung konsumiert, doch können unerwünschte Nebeneffekte wie die Abnahme von Konzentration, akute Sinnestäuschungen, Angst- und Panikattacken sowie Kreislaufstörungen auftreten. Vor allem akute Psychosen, ausgelöst durch den Cannabiskonsum, werden vom allgemeinen Notdienst vermerkt und ambulant behandelt. Schätzungsweise 240.000 Personen sind in Deutschland an einer Cannabisabhängigkeit erkrankt. Die Cannabisabhängigkeit ist in der ICD-10 (Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) aufgeführt und als ernste Erkrankung durch ein Abhängigkeitssyndrom definiert. Anzeichen für eine Cannabisabhängigkeit sind das hohe Verlangen nach der Droge, der kontinuierliche Konsum trotz bereits aufgetretener Panikattacken oder Übelkeit, ein zunehmender Interessenverlust an Aktivitäten sowie auftretende Entzugserscheinungen (ausgelöst durch Reduktion der Konsummenge oder zu großen Abständen zwischen dem Konsum der Droge). Betroffene einer Cannabisabhängigkeit leiden an Nervosität, Schwitzen, Panikattacken, Depressionen und Cannabis induzierter Psychosen, die mit körperlichen Beschwerden korrelieren.
Diagnose
Kopfschmerzen, Herzrasen, Veränderungen des Blutdrucks, ein reduziertes Hungergefühl, Schlafstörungen, Panikattacken, Störung der Feinmotorik, Depressionen und Beeinträchtigungen kognitiver Fähigkeiten sind typische Symptome für eine Abhängigkeit von Cannabis. Der Arzt/die Ärztin, eine Suchtpräventionsstelle oder eine entsprechende Ambulanz leiten, nachdem eine Cannabisabhängigkeit diagnostiziert wurde, die nächsten Schritte zur Behandlung der Krankheit ein. Ziel nach der Diagnose ist es immer, den Kontrollverlust des Patienten bei Cannabis Konsum zu verhindern, aus der Sucht resultierende Zwänge zu brechen und im Allgemeinen ein Leben ohne Sucht zu ermöglichen. Das dafür am besten geeignete Mittel ist der Cannabis Entzug.
Ablauf eines Cannabis-Entzugs: Vier Phasen
Nachdem eine Cannabisabhängigkeit diagnostiziert wurde und der Patient einer Therapie zugestimmt hat, beginnt, je nach Grad und Schwere der Erkrankung, der Cannabis Entzug entweder stationär oder ambulant. Die Dauer eines Cannabis Entzugs hängt von diversen Faktoren ab. Liegt ein Mehrfachkonsum rauscherzeugender Substanzen vor, z.B. mit Alkohol oder anderen Drogen, dauert der Cannabis Entzug länger als bei einer einseitigen Suchttherapie. In der Regel dauert ein Cannabis Entzug zwischen 2 Wochen (nach dieser Zeit bilden sich die körperlichen Beschwerden durch den Entzug zurück) und 6 Wochen, in manchen Fällen aufgrund psychische Langzeitfolgen um einiges länger. Der körperliche Entzug kann mitunter sehr unangenehm sein: Schwitzen, Müdigkeit, Durchfall, Übelkeit und Depressionen treten als Entzugserscheinungen von Cannabis auf und sind vereinbar mit den Symptomen einer klassischen Cannabisvergiftung. Für sog. “Dauerkiffer” ist ein Entzug besonders anstrengend, da sie das Rauschgift fest in ihren Alltag integriert haben und meistens auf psychologische Hilfe angewiesen sind. Ein Cannabis Entzug durchläuft vier Phasen, die wir im Folgenden zusammengefasst haben.
Phase 1: Überzeugung
Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Um einen Cannabis Entzug erfolgreich einzuleiten, muss zuerst die Bereitschaft des Süchtigen zur Veränderung gegeben sein. Für einen Cannabis Entzug braucht es einiges an Motivation und Entschlossenheit. Zwar wird auch Motivationsförderung durch Ärzte und Suchtberatungsstellen vorgenommen, doch liegt es letzten Endes immer am Betroffenen selbst, sich im Rahmen einer Therapie behandeln zu lassen. Je nach Schweregrad der Sucht muss der Cannabis Süchtige die Bereitschaft zeigen, den Cannabis Entzug ambulant oder stationär in einer Klinik auf längere Dauer durchzuführen. Sind diese Weichen erstmal gestellt, wird der Patient zudem mit Cannabis Entzugserscheinungen konfrontiert werden, die zwischen Kopfschmerzen, Depressionen oder Aggressivität changieren. Es ist also unabdingbar, dass der Cannabis Entzug aus voller Überzeugung angegangen wird.
Phase 2: Entgiftung
Die ersten Wochen des Cannabis Entzugs sind entscheidend für den Erfolg der Therapie. Bereits nach zwei Wochen sind die meisten körperliche Entzugserscheinungen abgeklungen und auftretende Symptome durch den Cannabis Entzug wie Fieber, Frieren oder Gewichtsverlust stellen sich ein. Das Immunsystem kann sich langsam wieder erholen und auch das körperliche Wohlbefinden des Betroffenen bessert sich merklich. Ist die Phase der körperlichen Entwöhnung erreicht und sämtliches THC aus den Blutbahnen ausgeschieden, folgt die Phase der psychischen Entwöhnung. Ein Cannabis Entzug nach jahrelangem Konsum ist besonders anstrengend für die Psyche und macht sich durch innere Unruhe, Benommenheit, psychotische Episoden und Schlafstörungen bemerkbar. Langzeitabhängige können im Zuge der Therapie medikamentös behandelt werden, falls die psychischen Nebenwirkungen überhandnehmen. Neuroleptika werden bei besonders schweren Fällen eingesetzt, um psychische Nebenwirkungen bei einem Cannabis Entzug zu mildern.
Phase 3: Entwöhnung
Essenziell bei der Entwöhnung von Cannabis ist die Entwicklung von Problemlösestrategien und Maßnahmen, welche neue Handlungsmöglichkeiten im Alltag aufzeigen und einen Rückfall in altbekannte Muster verhindern. Die Phase der Entwöhnung fokussiert sich maßgeblich auf die Festigung der Abstinenz. Im Rahmen einer Suchttherapie oder durch hausärztliche Betreuung erhalten Cannabis Süchtige Mechanismen für die Rückfallprophylaxe und lernen ihren Alltag ohne den Konsum von Cannabis attraktiv zu gestalten. Hier kommt CBD (Cannabidiol) eine besondere Rolle zu. Oftmals nutzen Cannabis-Süchtige CBD bei einem Cannabis-Entzug zur Entwöhnung und berichten von positiven Effekten. Ein Cannabis Entzug kann nach 2 bis 3 Monaten erfolgreich abgeschlossen sein und die letzte Phase, ein Leben ohne Cannabis, eingeleitet werden.
Phase 4: Rehabilitation
Damit ein Cannabis Entzug ohne Rückfall abgeschlossen werden kann, bedarf es einer intensiven Nachsorge. Letztere besteht vor allem aus dem stetigen Bewusstmachen der Vorteile eines Cannabis Entzugs. Die allgemeine Fitness und Gesundheit werden durch einen Cannabis Entzug gefördert, die Psyche kann sich erholen und die Konzentrationsfähigkeit sowie die generelle kognitiven Auffassungsgabe nimmt zu. Ein THC-Entzug bringt enorme Vorteile mit sich, weshalb wir von VAAY eine Cannabis Entwöhnung umfassend unterstützen. Bei der Cannabis Entwöhnung Tagebuch zu schreiben kann in der Rehabilitationsphase ebenfalls hilfreich sein. Eine Cannabis Entwöhnung durch CBD kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden.
FAQs:
Welche Auswirkungen kann Cannabis Konsum haben?
Je nach Schwere und Intensität des Konsums kann eine Cannabisabhängigkeit entstehen, die nur durch professionelle Hilfe behandelt werden kann.
Wie lange dauert ein Cannabis Entzug?
In der Regel dauert ein Cannabis Entzug zwischen 2 Wochen und 6 Wochen, in manchen Fällen aufgrund psychische Langzeitfolgen um einiges länger.
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